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Über Minischweine & Tiercafés in Tokyo


Besuch bei den Minischweinen im Micro Pig House


🎶

Uh; sie kommt auf dich zu.

Na Kleiner; hast du Bock auf Schweinereien?

Ja klar; äh nein; ich mein Jein!

Soll ich's wirklich machen oder lass ich's lieber sein?

🎶

(Fettes Brot: Jein)


Tokyo und seine Tiercafés

Tja, die Tiercafés in Tokyo sind ein kontroverses Thema.

 

Dass es Cafés gibt, in denen Katzen rumlaufen, mit denen man schmusen kann, ist ja keine Besonderheit mehr, die gibt es auch in München. Aber Tokyo ist ja dafür bekannt, dass es hier ganz andere Tiercafés gibt: Cafés mit Eulen, Igeln, Schlangen, Hasen usw.

 

Als Asien-Urlauber verbindet man diese Vorstellung automatisch mit Tierquälerei und dem Gedanken "muss das denn sein". Aber Japan ist eben nicht gleich "Asien" und Tiercafé ist nicht gleich Tiercafé. So gibt es auch Orte in Tokyo, an denen man sich bemüht, eine Umgebung zu schaffen, in denen sich Mensch und Tier gemeinsam wohlfühlen können.

 

Zumindest gelingt dies (nach meiner unqualifizierten Einschätzung) dem Minischwein-Café "Mipig".


Besuch im Micro Pig House

Was mich trotz meiner Bedenken davon überzeugt hat, das Minischwein-Café zu besuchen:

  • Das Micro Pig House ist kein Café mit Minischweinen, sondern der Versuch, Minischweine als Haustiere zu vermitteln und Japanern das Schwein als liebenswertes Lebewesen näherzubringen. So informieren einen die Betreuer*innen während des Café-Besuchs über die süßen Tiere und es gibt einen extra Raum über dem Café, in dem man sich zur Anschaffung eines Minischweins beraten lassen kann.
  • Die Minischweine leben eigentlich auf einer Farm und jeden Monat darf eine andere Gruppe an Schweinchen ins Micro Pig House. Dort sollen die Tierchen wie in einer Art Kindergarten lernen, sich an den Umgang mit Menschen zu gewöhnen.
  • Auch im Micro Pig House selbst werden die Schweinchen im Gästeraum ständig ausgetaucht, damit sie nicht zu viel Stress erleben.
  • Es gibt viele Regeln, die man als Gast beachten muss: Die Schweinchen dürfen z.B. nicht hochgehoben, festgehalten oder gefüttert werden. Eigentlich darf man nur auf dem Boden sitzen und darauf hoffen, dass ein Schweinchen zu einem kommt, das man dann streicheln kann.
  • Mini-Schweine sind so ziemlich die niedlichsten Tiere, die ich mir vorstellen kann.
  • Ich war mir nicht sicher, ob ich als Fleischesser das Recht dazu habe, Minischweine zu streicheln, aber wenn der Besuch dazu führt, dass ich danach weniger Fleisch esse, hat es ja was Gutes, oder?

Uuuund, wie war`s????

Es war so toll!

Die Schweinchen waren sooo süß.

 

Alle total unterschiedlich, ziemlich flink, überraschend stark und eigensinnig, sehr borstig, laut schmatzend und perfekte Foto-Modelle. Sobald sich ein Schweinchen dazu entschieden hat, auf deinem Schoß Platz zu nehmen, ist man nur noch damit beschäftigt, es hinter den Ohren zu kraulen und Fotos von sich und den anderen zu schießen.

Und ja, die Schweine bleiben so klein (auch wenn es unter den Minischweinen besonderes junge und kleine Exemplare gibt).

 

Und nein, die Schweine werden nicht gegessen, dafür sind sie viel zu teuer. 


Tja, und viel mehr ist es am Ende auch nicht.

 

Auch das Minischwein-Café ist nur ein typisches Sightseeing-Event (der Kaffee spielt übrigens eine sehr untergeordnete Rolle) für einen gemütlichen Regentag in Tokyo. Da muss ich mir nichts vormachen.

 

Und auch wenn die Absicht der Inhaber, die Minischweine als Haustiere zu vermitteln ganz nett ist, verdient das Unternehmen sicherlich mehr Geld mit dem Café als mit dem Verkauf der Schweine (traue ich mich zumindest einfach mal zu behaupten).


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