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Heimquarantäne in Japan


2 Wochen Quarantäne in Tokyo


🎶 

Heute gehen wir gar nicht raus,

wir bleiben im Pyjama zuhaus`

Nur wir zwei, wie im Traum

und Columbo schauen

🎶 

(Wanda: Columbo)


"So schlimm ist die Quarantäne eigentlich gar nicht.", sagte Uli, als wir mit prall gefüllten Einkaufstüten von unserem Abend-Spaziergang nach Hause zurückkehrten.


Aber der Reihe nach:


Warum waren wir in Quarantäne?

Nach unserem Heimaturlaub in Deutschland mussten wir wie jeder, der zurzeit nach Japan einreist, in 14-tägige Quarantäne.
Da Deutschland bei unserer Rückkehr kein Risikogebiet war, mussten wir zumindest nicht ins Hotel, sondern nur in Heimquarantäne.


Welche Regeln galten für die Quarantäne?

Nach 2 negativen COVID-Tests (1x vor Abflug in Deutschland und 1x nach Ankunft in Japan) bekamen wir am Flughafen ein paar Apps installiert und mussten uns per Shuttle Taxi direkt in die eigenen vier Wände begeben. 
Dort mussten wir für 14 Tage bleiben und durften die Wohnung nur für lebensnotwendige Gänge nach draußen verlassen.
Die Frage, ob der Kauf von Lebensmitteln lebensnotwendig ist, wurde im Netz wild diskutiert. Einerseits braucht man Lebensmittel natürlich zum Überleben, andererseits gibt es in Zeiten von Lieferdiensten keinen Grund mehr, dafür nach draußen zu gehen. Die japanischen Behörden ließen diese Frage bewusst im Unklaren, um die Bestimmungen nicht zu stark zu lockern.

Wir beschlossen deshalb für uns selbst, die 1. Woche komplett zu Hause zu verbringen und in der 2. Woche zweimal spät abends zu Fuß zum Konbini zu marschieren, um dort einzukaufen und ein bisschen Bewegung zu bekommen.

Kontrolliert wurde die Quarantäne durch:

  • GPS-Überwachung der Handys
  • mehrmals am Tag eine Abfrage übers Handy, die man bestätigen muss (zur Überprüfung, dass man am gleichen Ort ist wie das Handy)
  • 1–2 Video-Anrufe pro Tag
  • tägliche Abfrage des Gesundheitszustands

Die Auflagen waren eigentlich nicht sonderlich streng und es war auch kein Problem, wenn man ab und zu eine Nachricht am Handy verpasste, aber das ständige "Erreichbar sein müssen" nervte schon ein wenig, vor allem da wir jetlag-bedingt auch mal zu unjapanischen Zeiten schlafen wollten.  


Was haben wir während der Quarantäne gemacht?

Das gleiche wie sonst auch: Gearbeitet, gegessen, Serien geschaut.
Nur, dass wir statt im Restaurant zu essen, das Essen und die Lebensmittel per Wolt und Amazon Fresh bestellten.


Wie war die Zeit in Quarantäne?

Insgesamt war es in Quarantäne erstaunlich entspannt und schön, weil wir:

  • nach den vollgepackten Tagen in Deutschland die Ruhe genießen konnten,
  • arbeitstechnisch genug beschäftigt waren,
  • die ganze Breite an Lieferdiensten testen konnten,
  • das Wetter draußen unangenehm war (die 1. Woche war extrem schwül, die 2. Woche herrschte Dauerregen),
  • während des Emergency States eh nicht all zu viel machen konnten,
  • mit guten Gewissen faul sein durften,
  • ein bisschen Jetlag-geplagt waren,
  • wegen Corona ans Zuhause-Sein gewohnt waren,
  • einige Projekte auf der To-Do-Liste hatten,
  • vorher unsere Kaffee-Vorrat ausreichend aufgefüllt hatten,
  • eine tolle Wohnung haben,
  • nichts Spannendes verpassten.

Gegen Ende stellte sich dann eine gewisse "Quarantäne-Demenz" ein, in der man z.B. den aktuellen Wochentag vergaß, aber ganz schnell waren die 2 Wochen auch schon wieder vorbei. Natürlich ohne, dass wir die ganze To-Do-Liste abgearbeitet hatten.    


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