Die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo und ich mittendrin. Oder nicht?
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Ich war so sehr dabei
Ich war so sehr dabei
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(Clueso: So sehr dabei)
Die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo.
Einer unserer vielen Gründe, warum wir im Januar 2020 nach Tokyo gezogen sind.
Doch dann kam Corona.
Die Spiele wurden auf 2021 verschoben. Ohne Zuschauer. Ohne Public-Viewing. Ohne Feiern. Ohne ohne ohne.
Da hätten wir die Olympischen Spiele doch auch genauso gut von einem anderen Land aus im Fernsehen miterleben können. Das hätte doch keinen Unterschied gemacht. Oder etwa doch?
Meine Top-5-Gründe, warum es dann doch noch MEIN Olympia 2021 wurde:
Nr. 5: Ich kannte viele der Spielstätten und Austragungsorte.
- Marathon auf Hokkaido? "Den gleichen Weg durch Sapporo sind wir auch schon gegangen!"
- Bahnrad-Fahren auf der Halbinsel Izu? "Das ist ja gar nicht weit weg von dem Park, in dem wir zur Pflaumenblüte waren."
- Schwimmen in der Tokyo Bay? "Na klar, dass das Wasser so warm ist, da sind ja gar keine Wellen!"
- Segeln vor der Halbinsel Enoshima? "Oh, mal sehen, ob man erkennen kann, wie stark der Strand heute besucht ist!"
Nr. 4: Ich konnte so vieles nachvollziehen.
- Kommentator während des Hockey-Spiels: "Was Sie im Hintergrund hören, ist übrigens der Klang des japanischen Sommers: Das Zirpen der Zikaden." Ah, ich dachte, das Geräusch kommt von draußen und nicht aus dem Fernseher!
- Trainer der Geher*innen: "Unsere Athleten sind 6 Wochen früher am Austragungsort eingetroffen. Das reicht, um sich zumindest zu 80% an die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit zu gewöhnen." Hm, und warum gelingt mir das auch nach 18 Monaten noch nicht?
- Kommentator beim Radrennen am Fuji-Course: "Der Fuji ist heute leider versteckt hinter einen dicken Wolkenschicht." Ach ja, so kennen wir unseren guten alten Fuji, immer etwas schüchtern.
- Kommentator: "Die Luftfeuchtigkeit hier ist so hoch, ich musste heute schon 2x das Hemd wechseln." I feel you, boy!
- *Italienische Athletin verliert ihre Flagge auf den letzten Metern vor dem Ziel und der japanische freiwillige Helfer bringt sie ihr rennend hinterher*: Ohhh, so lieb und aufmerksam die Japaner mal wieder. So kennen wir sie.
Nr. 3: Ich war in der gleichen Zeitzone.
Noch nie konnte ich so viele Wettbewerbe live im Fernsehen mitverfolgen. Zeitzone, Home Office & Corona sei Dank.
Nr. 2: Ich konnte ein wenig Olympia-Duft schnuppern.
So ganz ohne "Kontakt" mit den Olympischen Spielen im Alltag Tokyos ging es dann doch nicht vonstatten:
- Am Strand von Enoshima entdeckten wir die Segler*innen beim Training.
- Von der Bahn aus sahen wir ein paar der Stadien und Austragungsorte.
- Auf der abgesperrten Brücke zum Olympischen Dorf fuhren Busse mit Athleten an uns vorbei.
- Auf der künstlichen Inselgruppe Odaiba besuchten wir die Olympischen Ringe (so nah man eben hindurfte) – direkt neben der Freiheitsstatue (?).
- An der Tokyo Bay genossen wir den gleichen Blick auf Tokyos Skyline bei Nacht wie die Athleten im Olympischen Dorf, das wir von der gegenüberliegenden Seite der Bucht betrachteten.
- Wir standen draußen vor dem Fernsehstudio, in dem abwechselnd ARD und ZDF live nach Deutschland berichteten.
Wir gaben uns alle Mühe ins Fernsehen zu kommen, aber immer, wenn wir unsere Tokyo-Fähnchen zückten oder uns bemerkbar machten, wurde die Kamera umgeschwenkt (wahrscheinlich kein Zufall). Schlussendlich haben wir es dann doch noch geschafft, uns bei diesen Olympischen Spielen auf der Leinwand zu verewigen – wenn auch mehr als "Ohngesichter" (danke Doreen, für diesen Vergleich) und weniger als erkennbare Menschen.
Danke Fabian, für die exakten Infos, wann das Studio live auf Sendung war!
Nr. 1: Nihon, Ganbatte kudasai!!
Schneller, Tanaka-san! Gut gemacht, Yosozumi-san!
Bei diesen Olympischen Spielen fieberte ich nicht mehr nur für Deutschland (jap. "Doitsu") mit, sondern auch noch für ein 2. Land, das ab jetzt immer einen
Platz in meinem Herz haben wird: JAPAN!
Außer beim Tischtennis, da schlägt mein Herz nur für Team Deutschland.
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